Generation Krise: Ist die Zukunft gerecht?
#wirfordern
Inflation, Korruption, ungerechte Pensionen, verfehlte Klimaziele: Von rosigen Aussichten für die junge Generation, deren Kinder und Kindeskinder vermag man heute nicht mehr zu sprechen. Im Gegenteil – die Stimmen der Vernunft und Kritik sind lauter denn je. Deshalb fragen wir heute: Wer zahlt morgen die Zeche?
Unsere heutige Lebensweise beeinflusst die morgigen Lebensumstände. Das bedeutet, dass alle die Zukunft unseres Landes und unseres Planeten mitbeeinflussen – das fängt bei alltäglichen Entscheidungen an und endet bei der Politik, die gewisse Lebensbereiche stark prägt. Statt bei „das haben wir immer so gemacht“ finden wir uns heute zwischen Fehlentscheidungen und jugendlicher Schwarzmalerei – zu Recht? Die Politik steckt in einem Dilemma und es fehlen oft mutige Schritte zu echten Reformen und neuen Systemen – Generationengerechtigkeit lautet das Gebot der Stunde: „Pensionsreformen, ein ausgeglichener, sparsamer staatlicher Budgethaushalt und das Erreichen der Klimaziele stehen im Mittelpunkt unserer Forderungen“, sagt Eva Wutte, Geschäftsführerin der Jungen Wirtschaft Kärnten. „Die Jugend hat das Problem längst erkannt. Man beschäftigt sich mit Vorsorgemöglichkeiten, erkennt Fehler in Sachen Klimaschutz und hat Misstrauen in unsere Politik.“
Bye, bye, Babyboomer:innen
Mit dem Ausscheiden der Babyboomer:innen aus dem Erwerbsleben verschiebt sich das Verhältnis in unserem umlagefinanzierten Pensionssystem zum Nachteil der jungen Generationen: „2021 floss fast ein Drittel der Steuereinnahmen – 23,2 Milliarden Euro – in das Pensionssystem“, weiß JW-Funktionär Tobias Suntinger. Das Kernproblem liegt in der Überalterung der Gesellschaft – der Generationenvertrag funktioniert nicht mehr.
„Das liegt nicht zuletzt daran, dass die zahlenmäßig überlegenen Babyboomer:innen in Pension gehen: Sie haben jahrzehntelange Berufserfahrung, von der Betriebe gerne länger profitieren möchten – wir brauchen Anreize, um längere Beschäftigung attraktiv zu machen“, weiß auch Nika Basic, Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Kärnten. „Die aktuelle Situation mit Teuerungen und Co. sollten Anlass genug für längere Vollzeittätigkeiten sein – leider fehlt es immer noch überall an sinnvoller steuerlicher Entlastung. Längeres Arbeiten über das Regelpensionsantrittsalter hinaus soll durch Pensionszuschläge oder Prämien belohnt werden.“ Große Probleme sieht man auch in der fehlenden Finanzbildung und die steuerliche Belastung durch die KESt – es müssen Rahmenbedingungen für die private Pensionsvorsorge geschaffen werden. Ein absolutes Muss ist auch die Modernisierung der Lehrpläne an Schulen.